Hasen an EBHS erkrankt

European Brown Hare Syndrome (EBHS) ist für Menschen und andere Tierarten aber ungefährlich

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Die in der letzten Zeit zur Untersuchung gebrachten Hasen sind alle nachweislich am European Brown Hare Syndrome (EBHS) erkrankt und verstorben. Dies ist eine Erkrankung bei Hasen, welche im Gegensatz zur Tularämie für den Menschen und auch andere Tierarten ungefährlich ist.

Das European Brown Hare Syndrome (EBHS), auch virale Leberentzündung des Hasen genannt, ist eine Erkrankung bei Hasen der Spezies Lepus europaeus und Lepus timidus. Die Krankheit wurde in den 80er Jahren erstmals in Skandinavien beschrieben und ist seitdem in zahlreichen europäischen Ländern aufgetreten, auch in Deutschland sind diverse Fälle beschrieben. Der Erreger des EBHS ist ein Calicivirus (Genus Lago­virus), welches nur bei Hasen eine Erkrankung hervorruft. Kaninchen (und auch andere Tierarten) sind, soweit bekannt, nicht betroffen. Das Virus wird über alle Se- und Exkrete ausgeschieden und ist sehr umweltstabil. Die Übertragung erfolgt vermutlich direkt v.a. fäkal-oral oder indirekt über kontaminiertes Wasser und Futter. Die Erkrankung verläuft perakut bis akut und zeichnet sich durch eine sehr hohe Morbidität und Mortalität aus (bis zu 100%). Krankheitssymptome werden, soweit dies bei freilebenden Wildtieren überhaupt möglich ist, nur selten beobachtet. Diese sind: Schwäche, Apathie, Orientierungslosigkeit, Verlust der Scheu und Bewegungsstörungen (z.B. Paralyse der Hinterhand). Eine Therapie ist nicht bekannt.