Anfang Juni, konnten drei Jäger aus Neuffen zwei Kindegartengruppen zu Besuch am Lernort Natur im Hof des Melchior Jägerhauses empfangen. Christian Heuschele, Stephan Ruppert und Klaus Hörz waren durchaus überrascht, welch großes Interesse bei den Kindern vorherrschte. Doch nicht nur das Interesse aller war beeindruckend, auch der Wissensgrad der etwas älteren Kinder hat so manches Schmunzeln bei uns ausgelöst. Begonnen hat die Veranstaltung mit einer kleinen Vorstellungsrunde der Jäger. Dann die obligatorische Frage, was den der Jäger so im Wald alles macht. Die Kinder waren sich schnell einig, der Jäger erlegt kranke Tiere. Ja, die Aussage mussten wir erst mal so stehen lassen. Um zum Thema Jagd mehr Wissen weiterzugeben, haben wir die vielen Aufgaben des Jägers zum Erhalt unseres heimischen Wildbestandes und deren Lebensräume unserem jungen Publikum mit leichten Worten nähergebracht. Das Wildschwein und seine Schäden in der Landschaft sind wohl ein Thema, das in so manchem Zuhause auch schon diskutiert wurde. Das Warum zum Thema Schwarzwild hat unser Publikum mit Begeisterung verfolgt. Eine gute Überleitung von der kleinen Theorieerzählung war das Anfassen der mitgebrachten Schwarten. Eine Schwarte ist einfach gesagt, das borstige Fell der Wildschweine. Auch Spuren dieser Tierart war im Anhänger Lernort Natur zu finden. Natürlich blieb es nicht nur bei dieser einen Wildart. Ob Reh, Dachs, Bieber, Iltis, Hermelin, Marder und die viele Waldvögel, wie verschiedene Eulen, Waldkäuze und ein Uhu, alles wurde interessiert hinterfragt und so manches Fachgespräch entstand dabei. Die Rehkitze waren wie ein Magnet, am liebsten hätten die Kinder die Präparate gestreichelt. Das dies in der Natur nicht gemacht werden soll, wurde von uns Jäger erklärt. Der Reh Mütter verlassen ihre Rehkitze zu ihrem Schutz. Kitze haben keinen Geruch und schützen sich so in den ersten Wochen nach der Geburt selber. Um das Kitz nicht zu verraten geht die Reh-Geis auf Distanz und kommt immer nur zum säugen zurück. Deshalb muss man nicht verwundert sein, wenn so ein Rehkitz alleine in einer Wiese liegt. Die Mutter ist in der Nähe und beobachtet alles.
Dann war da noch die Verständigung der Jäger in den Zeiten, als es noch kein Mobiltelefon gab. Das Jagdhorn ist ein Blasinstrument, ähnlich wie eine Trompete.
Warum benötigten die Jäger früher das Jagdhorn, so die Frage der Kinder. Mit dem Jagdhorn haben sich die Jäger früher über große Distanzen verständigt und gegenseitig über Jagderfolge informiert. Dieses Brauchtum pflegen einige von uns Jägern heute noch. Um Beispiele zu geben, haben wir das Signal „Sammeln der Jäger“ und danach „zum Essen“ geblasen. Dies war dann auch für die Gruppe das Signal, jetzt geht es zum Essen. Wir bedanken uns bei der Jägervereinigung Nürtingen für die Bereitstellung des tollen Lernort Natur Anhängers. Bevor uns die Kinder verließen, konnten wie dem Anhänger Lernort Natur noch für jeden Besucher einen Tier Button nach eigener Wahl, kleine Fibeln mit den heimischen Tieren und deren Spuren und Fährten, sowie das richtige Verhalten im Walde entnehmen.